“Back to the retro roots” muss sich der CSW-Verlag wohl gedacht haben und hat sein Retro-Magazin bereits 1 Jahr nach dem letzten Relaunch nochmals erneuert… wobei eraltet wohl das richtige Wort sein dürfte. Die letzten 4 Ausgaben waren noch von echter Videospiel Journalisten Prominenz gestaltet, darunter unter anderem Winnie Forster und Robert Bannert. Wohl weil das alte Team zum Großteil damit beschäftigt sein dürfte, bereits gestorbene Zeitschriften-Projekte neu aufleben zu lassen. Nur Stefan Höltgen ist von der vorherigen Redaktion übrig geblieben und zum Chefredakteur aufgestiegen. Der Rest des Teams besteht wieder aus Szene-Leuten und Autoren, die bereits die ersten Jahre an der Retro gearbeitet haben. Darunter bekannte Namen wie Sebastian Kalitzki (Pixelkitsch), Sebastian Eichholz (Kultpower), Mike Witschi (Naomi Sample & The Go Go Ghosts), René Meyer.
Thematisch wird wieder Altes geboten. Der 1 Jahr andauernde Ausflug in aktuelle Spielveröffentlichungen ist vorbei und man widmet sich wieder Retro-Kost. Gute 2/3 des Hefts sind mit einem Hintergrund versehen, der wie altes Endlos-Tabellenpapier ausschaut. Passend zum Thema des Heftes “Computer und Papier”. In den Themen werden Zeitschriften, verschiedene Publikationen zu Spielen oder Spielbücher selbst und sogar Drucker beschrieben. Allerdings vermisse ich die Brettspiel-Kolumne, die mit dem letzten Relaunch Einzug ins Heft hielt, sowie “Evergreen/Nevergreen”, wo zwei vergleichbare Spiele vorgestellt wurden, von dem eines ein Klassiker, das andere ein zeitloser Flop war. Dafür ist die alte Film-Kolumne auf den schwarzen Seiten zurück. Der eben erst gestartete Comic um Kid64 ist weiterhin Teil des Heftes und bringt auch dieses Mal wieder ein irre Story voller Anspielungen für Nerds.
Der konzeptionelle “Rückschritt” gefällt mir sehr gut, da mich aktuelle Videospiele gar nicht interessieren. Allerdings hatte man mit Retro #26 zum ersten Mal die gesunde Dosis an aktuellen und klassischen Themen gefunden. Ein reines Retro-Magazin wie dieses ist mir trotzdem um Ecken lieber. Retro #27 gibt es einzeln bei jedem gut sortierten Bahnhofsbuchhändler. Solltet ihr es dort nicht finden, verklagt ihn!!! Und natürlich per Abo.
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